SoKo – Die somatische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit psychischer Komorbidität
Projektbeschreibung
Menschen mit körperlichen (somatischen) Erkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, haben ein erhöhtes Risiko zusätzlich an psychischen Störungen zu leiden. Umgekehrt weisen Menschen mit psychischen Störungen ein erhöhtes Risiko auf, gleichzeitig von einer somatischen Erkrankung betroffen zu sein. Studien zeigen, dass ein Teil der Menschen mit psychischen Störungen die Vorsorge-, Diagnostik- und Behandlungsangebote für somatische Erkrankungen seltener in Anspruch nimmt und zudem weniger Versorgungsleistungen für somatische Krankheiten erhält als nicht psychisch Erkrankte. Das gleichzeitige Auftreten von psychischen und somatischen Erkrankungen (Komorbidität) geht oftmals mit Funktionseinschränkungen, einer Verschlechterung der Lebensqualität, einer erhöhten Sterblichkeit und höheren Versorgungskosten einher.
Das Projekt SoKo untersucht in einem Mixed-Methods-Ansatz, also der Kombination quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden, die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten, die gleichzeitig an einer somatischen Erkrankung und psychischen Störung leiden.
Hierzu werden Sekundärdaten der Versicherten der Techniker Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen herangezogen und die Versorgungssituation im Vergleich zu somatisch erkrankten Menschen ohne psychische Komorbidität analysiert. Zudem werden Faktoren erhoben, die die somatische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit psychischer Komorbidität positiv oder negativ beeinflussen. Das Projekt erfasst dabei sowohl die Perspektive der Betroffenen als auch der Ärzteschaft. Dazu werden Einzelinterviews oder Gruppendiskussionen sowie standardisierte Befragungen durchgeführt.
Das Projekt wird für vier Jahre mit ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.
Aufbauend auf den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessert, die gleichzeitig an einer somatischen und psychischen Erkrankung leiden. So können die gewonnenen Erkenntnisse beispielsweise im Fallmanagement und der Versichertenberatung eingesetzt werden.
Konsortialpartner
LVR-Klinikum Düsseldorf; Techniker Krankenkasse
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Status: Abschlussbericht wird erstellt
Kontakt
Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank
Landschaftsverband Rheinland
LVR-Klinik Köln, LVR-Institut für Versorgungsforschung
Wilhelm-Griesinger-Straße 23
51109 Köln
+49 2218 993629
euphrosyne.gouzoulis-mayfrank@lvr.de