SpDi-LL-Modul – Zusatzmodul Sozialpsychiatrischer Dienst & psychosoziale Notfallversorgung der S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien
Projektbeschreibung
Ein bis zwei Prozent der deutschen Bevölkerung sind schwer psychisch erkrankt. Dadurch ist ihre Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und soziales Leben häufig eingeschränkt. Die Sozialpsychiatrischen Dienste (SpDis) unterstützen die Betroffenen und ihre Angehörigen mit niedrigschwelligen Beratungs- und Begleitungsangeboten. Ihre Arbeit könnte jedoch durch eine Vereinheitlichung der zum Teil unterschiedlichen Leistungen und eine bessere Zusammenarbeit mit anderen Akteuren gestärkt werden.
Das Projekt SpDi-LL-Modul knüpft daran an und zielt darauf ab, die Betreuung psychisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Zu diesem Zweck wollen die Projektbeteiligten die bestehende S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ um ein Zusatzmodul erweitern. Dieses soll dazu beitragen, die Versorgungs- und Unterstützungsangebote zu vereinheitlichen und die Kompetenzen der SpDis in der Versorgungslandschaft zu stärken und ihre Integration zu verbessern.
Zur Entwicklung des Moduls wird auf Basis des Regelwerks der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Im Anschluss werden die zuvor definierten Fragen beantwortet und Empfehlungen formuliert. In einem strukturierten Konsensfindungsprozess unter Anwendung geeigneter Techniken und neutraler Moderation durch AWMF-Leitlinienberater, werden die Empfehlungen zusammen mit einem wissenschaftlichen Beirat diskutiert und konsentiert. In diesem Beirat sind auch Fachverbände sowie Betroffenen- und Angehörigenvertreter eingebunden. Entsprechende Handlungsempfehlungen werden abgeleitet.
Das Projekt wird für eineinhalb Jahre mit insgesamt ca. 150.000 Euro gefördert.
Im Erfolgsfall stärkt das Modul die Arbeit der SpDis und trägt zu einer besseren Integration in die Versorgungslandschaft bei. Dadurch ist eine bessere Betreuung schwer psychisch kranker Menschen möglich.
Themenfelder: Versorgungsforschung zu Leitlinien, Entwicklung und Weiterentwicklung von Leitlinien mit Fokus Gesundheit der Bevölkerung, Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD)
Sitz des Antragstellers: Sachsen
Laufzeit: 01/2026 – 06/2027
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25013
Kontakt
Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller
Universität Leipzig
Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health
Philipp-Rosenthal-Straße 55
04103 Leipzig
+49 3419 715408
Steffi.Riedel-Heller@medizin.uni-leipzig.de