TeleStrokeRGM – Reifegradmodell für telemedizinische Akutversorgungs-Netzwerke am Beispiel Schlaganfall

Projektbeschreibung

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Für eine effektive Versorgung braucht es eine effiziente Rettungskette, eine enge Zusammenarbeit zwischen zertifizierten Stroke-Units und regionalen Krankenhäusern ohne neurologische Notfallspezialisten. Durch die telemedizinische Vernetzung mit zertifizierten Stroke-Units können regionale Krankenhäuser einen wesentlichen Beitrag für eine hochwertige und flächendeckende neurologische Notfallversorgung leisten.

Seit den 2000er Jahren übernehmen telemedizinische Schlaganfall-Netzwerke einen wesentlichen Teil der Akutversorgung von Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist eine Weiterentwicklung dieser Netzwerke besonders wichtig. Ziel des Projekts „TeleStrokeRGM“ ist daher die empirische Entwicklung eines Reifegradmodells für telemedizinische Netzwerke der Akutversorgung. Dieses Modell erfasst und bewertet die für die Qualität relevanten Merkmale systematisch. Ein solches Reifegradmodell ist besonders gut geeignet, da es eine strukturierte Orientierung zur Selbsteinschätzung bietet. Damit lässt sich der „Status quo“ erfassen, Verbesserungspotenziale identifizieren und Empfehlungen geben, wie die nächste Entwicklungsstufe erreicht werden kann. Zudem ermöglicht das Reifegradmodell den Vergleich zwischen telemedizinischen Netzwerken und bildet die Grundlage für standardisierte Qualitätssicherung.

Im Projekt „TeleStrokeRGM“ werden mit Hilfe einer Literaturrecherche bestehende Reifegradmodelle auf Übertragbarkeit für TeleStroke-Netzwerke analysiert und Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren identifiziert, die für die Entwicklung und Implementierung des Reifegradmodells von Bedeutung sind. Diese Grundlagen werden mit Hilfe von Experteninterviews angereichert. Darauf aufbauend folgt ein partizipativer Entwicklungsprozess mit Schlüsselakteuren aus der Versorgungspraxis. Im Ergebnis entsteht ein Werkzeug zur Stärkung bestehender Netzwerkstrukturen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage zur zukünftigen Weiterentwicklung von Telemedizinnetzwerken zur Akutversorgung im Allgemeinen und TeleStroke-Netzwerken im Besonderen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall liegt ein Reifegradmodell vor, das TeleStroke-Netzwerken die Optimierung ihrer Prozesse ermöglicht und darüber hinaus auf andere telemedizinische Akut-Versorgungsstrukturen übertragbar ist. Das Modell unterstützt eine standardisierte und somit optimierte leitliniengerechte Schlaganfall-Versorgung und die Weiterentwicklung notwendiger Versorgungsstrukturen.

Konsortialpartner

WIG2 - Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung GmbH

Themenfeld: Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von Gesundheitsnetzwerken

Sitz des Antragstellers: Sachsen

Laufzeit: 10/2025 – 09/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25017

Kontakt

Dr. Jessica Barlinn
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Klinik für Neurologie, Geschäftsstelle SOS-TeleNET
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
+49 351 45818515
Jessica.barlinn@ukdd.de