TIM-HF4 – Registerstudie zur Patientenakzeptanz und zur Wirksamkeit des nicht-invasiven Telemonitoring bei Herzinsuffizienz im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung
Projektbeschreibung
Die Herzinsuffizienz (HI) – umgangssprachlich als Herzschwäche bezeichnet – zählt zu den häufigsten chronischen Krankheiten. In Deutschland sind etwa drei Millionen Menschen davon betroffen. HI ist lebensbedrohlich; immer wieder kann sich die Herzleistung im Krankheitsverlauf dramatisch verschlechtern. Die Betroffenen müssen dann sofort stationär behandelt werden, weil ein akutes Herzversagen droht. Solche kardiologischen Notfälle gilt es zu vermeiden und Warnsignale frühzeitig zu erkennen.
Seit 2022 ist die telemedizinische Betreuung (Telemonitoring) bei HI als Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. Ergänzend zur medizinischen Versorgung in Haus- und Facharztpraxen kann sie das Leben von Herzpatientinnen und -patienten verlängern und dazu beitragen, dass diese weniger Tage im Krankenhaus verbringen. Die Forschenden im Projekt TIM-HF4 werden prüfen, ob sich die Erwartungen an die neu eingeführte Regelleistung erfüllen und ob Versorgungsabläufe weiter verbessert werden können. Hierfür rekrutieren die Projektbeteiligten bundesweit 1.200 HI-Patientinnen und -Patienten. Von ihnen erhält eine Gruppe die telemedizinisch unterstützte Betreuung, während sich die Teilnehmenden der anderen Gruppe gegen das Telemonitoring entschieden haben. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten beobachten die Forschenden, ob die digitale Versorgungsform im Vergleich zur bisherigen Standardversorgung weniger HI-bedingte Klinikaufenthalte und zudem eine höhere Lebenserwartung der Erkrankten bewirkt. Parallel wird überprüft, wie die Patientinnen und Patienten mit dem Telemonitoring umgehen und ob das neue Angebot hilft, Kosten einzusparen. Hierzu werden kontinuierlich Daten der beteiligten gesetzlichen Krankenkassen, der Krankenhäuser und Kassenärztlichen Vereinigungen erhoben und die Teilnehmenden der Studie befragt.
Das Projekt wird für 39 Monate mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Verstetigung und schnelleren Verbreitung des HI-Telemonitorings.
Konsortialpartner
BARMER, Deutsche Stiftung für chronisch Kranke im Sondervermögen der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG
Themenfeld: Themenoffen
Sitz des Antragstellers: Berlin
Status: laufend
Kontakt
Prof. Dr. Friedrich Köhler
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Deutsches Herzzentrum der Charité
Arbeitsbereich Kardiovaskuläre Telemedizin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
+49 30 450514184
friedrich.koehler@dhzc-charite.de