ÜberPflege – Pflegezentriert gestaltete Übergangspflege im Krankenhaus zur Reduzierung von Nachsorgeengpässen im Anschluss einer stationären Behandlungsbedürftigkeit im Rahmen des Entlassmanagements

Projektbeschreibung

Wenn ambulante Leistungen wie die häusliche Krankenpflege unmittelbar nach einer Krankenhausbehandlung erforderlich sind, können diese manchmal nicht oder nur unter erheblichem Aufwand erbracht werden. In solchen Fällen gewähren Krankenversicherungen für höchstens zehn Tage eine sogenannte Übergangspflege im Krankenhaus. Sie umfasst die ärztliche und pflegerische Versorgung, Arznei-, Heil- und Hilfsmittel, Unterkunft und Verpflegung sowie die aktivierende Pflege, also Maßnahmen, die den Betroffenen helfen, soviel Selbständigkeit wie möglich zurückzugewinnen. Zur Übergangspflege gehört auch ausdrücklich die Organisation des Übergangs zwischen stationärer und ambulanter Versorgung (Entlassmanagement).

Im Projekt ÜberPflege wollen die Forschenden am Beispiel des Bundeslandes Bayern analysieren, ob die Übergangspflege dazu beitragen kann, bestehende Versorgungslücken in der Nachsorge zu verringern. Zudem wollen sie modellhaft überprüfen, inwiefern eine aktivierende Pflege im Krankenhaus den Übergang in die Nachsorge zusätzlich verbessern kann. Auf dieser Grundlage werden sie Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Übergangspflege erarbeiten. Die Studie folgt dem multimodalen Mixed-Method-Design; das umfasst zum einen die Analyse von Routinedaten über die Inanspruchnahme der Übergangspflege. Ergänzend wird die Forschungsgruppe bundesweit alle Kranken- und Pflegekassen sowie Krankenhäuser zu verschiedenen Aspekten befragen, beispielsweise zur Organisation der Übergangspflege, zur Zusammenarbeit mit Leistungserbringern nach der Entlassung, zur Finanzierung sowie zu Verbesserungspotenzialen. Zusätzlich sollen Patientinnen und Patienten zu ihren Erfahrungen und Bedarfen bezüglich der Übergangspflege befragt werden, um eine patientenorientierte Weiterentwicklung der Versorgungsform zu ermöglichen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro gefördert.

Bei erfolgreichem Verlauf liefert das Projekt eine umfassende und differenzierte Analyse von Umsetzung und Wirkung der Übergangspflege. Die vorgelegten Handlungsempfehlungen sollen dazu beitragen, diese Pflegeform zum Wohl der Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln.

Konsortialpartner

AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, BARMER, Bayerisches Institut für Krankenhausorganisation und -Betriebsführung GmbH, CareNext GmbH, Deutsches Krankenhausinstitut e. V., Sozialstiftung Bamberg

Themenfeld: Versorgungsforschung zum Nachsorge- und Entlassmanagement

Sitz des Antragstellers: Niedersachsen

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Martina Hasseler
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Campus Wolfsburg, Fakultät Gesundheitswesen
Poststraße 19
38440 Wolfsburg
+49 5361 8922 23170
m.hasseler@ostfalia.de