UNCOVER – Behandlungsbarrieren bei Long-COVID und ME/CFS verstehen und reduzieren

Projektbeschreibung

Menschen, die nach einer Corona-Infektion an Post- bzw. Long-COVID oder ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) erkrankt sind, berichten häufig, dass ihre Beschwerden von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten nicht ernst genommen oder als psychisch bedingt eingeordnet werden. Dadurch fühlen sie sich abgewertet und stigmatisiert. Solche Erfahrungen können sich negativ auf die zukünftige Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und die Behandlung auswirken. Hier setzt das Projekt UNCOVER an.

Um die Behandlungssituation von Menschen mit Long-COVID und ME/CFS zu verbessern, untersucht das Forschungsteam die Ursachen möglicher Stigmatisierung. Hierzu werden neben der Perspektive der Betroffenen auch die Sichtweisen der Behandelnden erfasst, um mögliche Barrieren zu identifizieren, die einen angemessenen Umgang mit den Erkrankungen erschweren. Es werden zunächst etwa 20 niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte hinsichtlich ihrer Erfahrungen, ihres Wissensstands und ihrer persönlichen Einstellung gegenüber Long-COVID bzw. ME/CFS umfassend befragt. Auf Basis dieser Ergebnisse wird ein Katalog mit Fragen erstellt, den eine große Stichprobe ärztlich Versorgender ausfüllen soll. Ebenso werden Betroffene bezüglich ihrer Erfahrungen interviewt. Dabei fließen auch Erkenntnisse aus einer vorherigen Studie ein, in der knapp 500 Patientinnen und Patienten mit Long-COVID bzw. ME/CFS umfassend charakterisiert und befragt wurden. Aus den Ergebnissen der Erhebungen werden Informationsmaterialien für Betroffene und Versorgende sowie ein Maßnahmenkatalog mit einhergehender Kostenschätzung zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Long-COVID bzw. ME/CFS erstellt. Die Projektarbeiten werden dabei kontinuierlich von einem Betroffenen-Beirat begleitet.

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 900.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall tragen die erstellten Informationsmaterialien für Betroffene und Behandelnde sowie der Maßnahmenkatalog dazu bei, Behandlungsbarrieren für Patientinnen und Patienten mit Long-COVID bzw. ME/CFS zu verringern und Unter- bzw. Fehlversorgungen zu verhindern.

Themenfeld: Versorgung von Patientinnen und Patienten mit postviralen Symptomkomplexen wie z. B. Post-/Long-COVID, ME/CFS

Sitz des Antragstellers: Sachsen

Laufzeit: 01/2026 – 06/2028

Status: laufend

Förderkennzeichen: 01VSF25037

Kontakt

Prof. Dr. Georg Schomerus
Universitätsklinikum Leipzig – AöR
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Semmelweisstr. 10
04103 Leipzig
+49 341 9724530
georg.schomerus@medizin.uni-leipzig.de