Update ADHS-LL – Aktualisierung der S3-Leitlinie „Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter“ (Registernummer 028-045)

Projektbeschreibung

Fünf bis sieben Prozent aller Kinder und Jugendlichen sowie drei Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind von einer Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen. Damit ist ADHS hierzulande eine der häufigsten psychischen Störungen. Zu den Kernsymptomen zählen ausgeprägte Konzentrationsstörungen, starke Impulsivität und körperliche Unruhe. Betroffene können oft nur deutlich eingeschränkt am sozialen, schulischen oder beruflichen Leben teilnehmen und leiden unter zahlreichen Begleiterkrankungen. Die Therapie von ADHS ist komplex; sie richtet sich nach einer Leitlinie, die evidenzbasierte Handlungsempfehlungen umfasst und unterschiedliche Ausprägungen und Krankheitsbilder berücksichtigt. Ziel des Projekts Update ADHS-LL ist es, die bestehende Leitlinie zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.

Die Leitlinie soll Betroffene und ihre Angehörigen über wissenschaftlich begründete Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie informieren. Zudem werden die Forschenden aktualisierte Informationen für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte von Betroffenen erarbeiten und Empfehlungen für alle an der Versorgung beteiligten Fachdisziplinen bereitstellen. Dabei soll die Sicht von Patienten- und Angehörigenvertretern explizit einbezogen werden. Die Forschenden führen zunächst eine systematische Literaturrecherche durch, die existierende nationale und internationale Leitlinien sowie Meta-Analysen und Reviews berücksichtigt und bewertet. Auf Grundlage dieser aktuellen wissenschaftlichen Daten erfolgt dann die notwendige Neuformulierung der Empfehlungen.

Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 313.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall wird die Diagnostik und Behandlung von ADHS im deutschen Gesundheitssystem verbessert und das Ausmaß von Fehldiagnosen reduziert. Bezogen auf Begleiterkrankungen und assoziierte Störungen kann die angepasste Behandlungsleitlinie Beeinträchtigungen im schulischen, beruflichen und psychosozialen Bereich verringern und die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen.

Konsortialpartner

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e. V.

Themenfeld: Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und komplexem Behandlungsbedarf

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Status: laufend

Kontakt

Prof. Dr. Tobias Banaschewski
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes und Jugendalters
J 5
68159 Mannheim
+49 621 17034502
tobias.banaschewski@zi-mannheim.de