Vernetzt4Kids – Ein Modell für pädiatrische Netzwerke in Deutschland
Projektbeschreibung
Die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen steht in Deutschland vor einem tiefgreifenden Wandel. Der Mangel an spezialisierten Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie die zunehmenden Schließungen pädiatrischer Fachabteilungen – beispielsweise von Abteilungen für Geburtshilfe – insbesondere in ländlichen Regionen, erfordern innovative Ansätze, um die gesundheitliche Versorgung unserer Kinder zu sichern. Pädiatrische Versorgungs- und Gesundheitsnetzwerke spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Das Projekt Vernetzt4Kids hat das Ziel, ein Online-Handbuch und eine Webseite als Orientierungs- und Durchführungshilfe für den Aufbau und die Entwicklung erfolgreicher Netzwerkstrukturen in der Kinderheilkunde zu entwickeln und bereitzustellen. Zu diesem Zweck sollen vier regionale pädiatrische Netzwerke mit insgesamt 78 beteiligten Kliniken und rund 7.300 Patientinnen und Patienten analysiert werden, um Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren (tele-)pädiatrischer Netzwerke zu identifizieren und zu kategorisieren.
Die Vorgehensweise der Forschenden folgt dabei einem dreistufigen Ansatz. Zunächst werden die Ergebnisse aus der vergleichenden Fallstudie der vier bestehenden Netzwerke mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse mit den Ergebnissen einer systematischen Literaturrecherche zusammengeführt. Anschließend wird ein Netzwerkmodell erstellt. Im letzten Schritt wird das Netzwerkmodell in einen Leitfaden überführt, der online bereitgestellt wird. Die drei Studienteile werden durch gesundheitsökonomische und juristische Analysen ergänzt.
Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,7 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann das entwickelte Online-Handbuch dazu beitragen, die Effektivität zukünftiger Netzwerke zu maximieren und diese an unterschiedliche regionale Bedingungen anzupassen. Damit stellt es eine nachhaltige Lösung für viele Herausforderungen der pädiatrischen Gesundheitsversorgung dar.
Konsortialpartner
Medizinische Hochschule Hannover, Technische Universität Dresden, Universität Greifswald
Themenfeld: Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von Gesundheitsnetzwerken
Sitz des Antragstellers: Mecklenburg-Vorpommern
Laufzeit: 01/2026 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF25019
Kontakt
Prof. Dr. Neeltje van den Berg
Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Community Medicine, Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
Ellernholzstraße 1-2
17489 Greifswald
+49 3834 86-7771
neeltje.vandenberg@uni-greifswald.de