VIPER – Vergleich von Impfstrategien zur Prävention von Erkrankung durch Respiratorische Synzytial-Viren: Auswirkungen auf Krankheitslast und Kosten

Projektbeschreibung

Die humane Respiratorische Synzytial-Virus-Infektion (RSV) ist eine Erkrankung, die meist über Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen wird. Bis zum Ende des zweiten. Lebensjahres haben fast alle Kinder eine RSV-Infektion durchgemacht. Die betroffenen Patienten leiden an Schnupfen, Husten, Fieber, akuter Bronchitis, Lungen- und Mittelohrentzündungen – teilweise mit schweren Krankheitsverläufen. Vor allem Frühgeborene, Kinder und Erwachsene mit Herz- oder Lungenvorerkrankungen sowie Patienten mit geschwächtem Immunsystem gehören zu der Risikogruppe. Unzureichende Sauerstoffsättigung, Flüssigkeitsmangel oder Superinfektionen können einen stationären Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Bislang gibt es keine wirksame, ursächliche Therapie gegen RSV-Infektionen.

Es wird daher intensiv an einer Impfung gearbeitet. 19 Impfstoffe haben bereits die klinische Testung erreicht, voraussichtlich wird mindestens einer dieser Impfstoffe innerhalb der nächsten drei Jahre die Marktreife erreichen. Es besteht ein hohes öffentliches Interesse an einer zeitnahen Bewertung dieser Impfstoffe durch die Ständige Impfkommission (STIKO). Grundlage der Bewertung sind Kenntnisse über die Verbreitung der RSV Infektionen in Deutschland, die möglichen Effekte einer Impfung und deren Auswirkungen auf die Kosten des Gesundheitssystems. Die STIKO entscheidet anhand dieser Faktoren darüber, für welche Zielgruppe die Impfung sinnvoll ist.

Hier setzt das Projekt VIPER an: Die Wissenschaftler entwickeln eine mathematische Simulation, welche die Auswirkungen einer RSV-Impfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen berechnet und diese miteinander vergleicht. Ziel des Projektes ist es, die Krankheitslast durch RSV-Infektionen und die Kosten für das Gesundheitssystem vorherzusagen. So soll die effektivste und kostengünstigste Impfstrategie bestimmt werden. Das Projekt wird für 48 Monate mit insgesamt ca. einer Million Euro gefördert.

Im Erfolgsfall unterstützen die Ergebnisse die STIKO in der Bewertung und Entscheidungsfindung. Sie ermöglichen eine schnelle Einführung der RSV-Impfung in die Regelversorgung der GKV. So könnte die Zahl der Krankenhauseinweisungen verringert und die Kosten für das deutsche Gesundheitssystem gesenkt werden.

Konsortialpartner

Techniker Krankenkasse, London School of Hygiene & Tropical Medicine

Themenfeld: Bedarfsgerechte Versorgung

Sitz des Antragstellers: Berlin

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Dr. Ole Wichmann
Robert Koch-Institut
Fachgebiet Impfprävention
Seestraße 10
13353 Berlin
+49 30 187543468
wichmanno@rki.de