WESPA – Erhöhung der Wirksamkeit eines web-basierten Selbsthilfeprogramms für Angehörige und andere Bezugspersonen von Menschen mit depressiver Erkrankung

Projektbeschreibung

In Deutschland leiden knapp fünf Millionen Erwachsene an einer Depression. Eine derzeit in der Versorgung vernachlässigte Gruppe sind die Angehörigen von depressiv erkrankten Menschen. Deren Belastungen sind nachgewiesen und gehen mit einem erhöhten Risiko einher, selbst an einer depressiven Störung zu erkranken. Eine reduzierte Belastung der Angehörigen hängt darüber hinaus mit einer besseren Prognose der depressiv Erkrankten zusammen.

Psychoedukative Angebote für Angehörige, also die Vermittlung von Wissen über die Depression, Behandlung sowie Strategien zum Umgang mit der Erkrankung, können deren Belastung nachweislich reduzieren. Die Teilnahme an von Kliniken angebotenen Psychoedukationsgruppen ist für Angehörige jedoch mit Hürden verbunden, weshalb nur eine kleine Minderheit diese Angebote nutzt. Daher wurde ein webbasiertes Trainingsprogramm für Angehörige entwickelt. Ziel von WESPA ist es, die Wirksamkeit dieses Selbsthilfeprogramms durch die Entwicklung einer E-Mail-Begleitung zu erhöhen. Der Support wird entweder standardisiert (z. B. durch Motivations- und Erinnerungsmails) oder individualisiert (z. B. durch Rückmeldung auf durchgearbeitete Module des Programmes, individuelle Klärung von Fragen) angeboten.

In der Studie mit Kontrollgruppe und zwei Interventionsgruppen wird die Wirksamkeit des Trainingsprogramms mit E-Mail-Support an 1.640 Angehörigen überprüft und verglichen. Zunächst wird allgemeiner psychischer Stress als Anzeichen für das psychische Erkrankungsrisiko der Angehörigen ermittelt, als weiteres wichtiges Ziel die subjektive und objektive Belastung der Angehörigen.

Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 1,3 Millionen Euro gefördert.

Bei einer nachgewiesenen Wirksamkeit soll die standardisierte Support-Version mit Unterstützung des AOK-Bundesverbandes online frei verfügbar gemacht werden. Durch die Weiterentwicklung und Verbreitung des webbasierten Trainingsprogramms kann das beantragte Projekt langfristig einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung leisten. Die psychosozialen Belastungen und das Erkrankungsrisiko der Angehörigen werden reduziert und Angehörige in die Lage versetzt, depressiv erkrankte Menschen optimal zu unterstützen und so deren Prognose günstig zu beeinflussen.

Konsortialpartner

Stiftung Deutsche Depressionshilfe; H6 Kommunikationsagentur Berlin

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. Elisabeth Schramm
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Sektion Psychotherapieforschung in der Psychiatrie
Hauptstraße 5
79104 Freiburg
+49 7612 7069670
elisabeth.schramm@uniklinik-freiburg.de