KORE INNOVATION – Komplikationsreduktion durch einen innovativen perioperativen Behandlungsablauf bei Ovarialkarzinompatientinnen

Projektbeschreibung

In Deutschland wurden im Jahr 2016 laut statistischem Bundesamt insgesamt 16,7 Millionen chirurgische Eingriffe durchgeführt, davon ca. 8,7 Millionen bei Frauen. Unter den 50 häufigsten Eingriffen finden sich neben geburtsmedizinischen, allgemeinchirurgischen und orthopädischen Eingriffen vor allem gynäko(onko)logische Operationen. Komplikationen treten im Allgemeinen selten auf, führen aber, wenn sie auftreten, häufig zum Tode.

Das Projekt KORE INNOVATION hat das Ziel, bleibende körperliche Einschränkungen und die Zahl der Todesfälle nach chirurgischen Eingriffen zu reduzieren. Es will einen neuen Therapieablauf schaffen und mit vier neuartigen Versorgungsmodulen den Anteil schwerer operationsbedingter Komplikationen bei Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom von 29 auf 19 Prozent senken. Zentraler Bestandteil der neuen Versorgungsform ist ein Programm, das die Patientinnen auf die Operation vorbereitet (Prähabilitation). Des Weiteren wird im Rahmen aller Module zusätzliches, speziell geschultes Personal eingesetzt. Dabei übernehmen sog. KORE-Nurses die pflegerische Betreuung und Begleitung der Patientinnen im gesamten Umfeld der Operation. Das Projekt führt zudem standardisierte Checklisten in die Versorgung ein, um den Therapieablauf besser analysieren zu können und eine bestmögliche postoperative Versorgung sicherzustellen. Die Weiterbildung und Einbeziehung der Patientinnen ist ein weiteres zentrales Element des neuen Behandlungspfades. In diesem Zusammenhang erfolgt auch eine Einbindung in Patientinnen-Selbsthilfegruppen über die Bundesselbsthilfeorganisation Eierstockkrebs. Das Projekt wird für 51 Monate mit insgesamt ca. 4 Millionen Euro gefördert.

Zusammengefasst sollen alle Maßnahmen zu einer sektorenübergreifenden Verbesserung der Versorgung im Krankenhaus von Patientinnen mit einem positiven gesundheitsökonomischen Effekt führen.

Konsortialpartner

Klinikum Essen-Mitte GmbH, Techniker Krankenkasse, Eierstockkrebs Deutschland e. V.

Themenfeld: Versorgungsmodelle für spezifische Krankheiten/Krankheitsgruppen

Bundesländer: Berlin, Nordrhein-Westfalen

Laufzeit: 07/2020 – 09/2024

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Förderkennzeichen: 01NVF18021

Kontakt

Dr. Melisa Gülhan Inci
Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
+49 30 450664346
guelhan.inci@charite.de