living@home – Multimodale, dyadische Intervention für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz
Projektbeschreibung
Mit 1,8 Millionen Betroffenen stellen Menschen mit Demenz einen Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland dar. Viele wünschen sich, so lange wie möglich zu Hause versorgt zu werden. Die zunehmenden kognitiven und körperlichen Einschränkungen machen die Pflege jedoch zeitintensiv und sind für die Angehörigen oft sehr belastend. Ohne Unterstützung kann die häusliche Versorgung nur schwer aufrechterhalten werden, was auch das Gesundheitssystem vor Herausforderungen stellt.
Hier setzt das Projekt living@home an. Es bietet ein neues Unterstützungsangebot für pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz ausgehend von Memory-Kliniken. Kernstück der neuen Versorgungsform ist eine App. Über diese tauschen sich die Angehörigen mit speziell für die Demenzversorgung qualifizierten Pflegeexpertinnen und -experten aus und berichten regelmäßig über ihre häusliche Situation sowie ihren Gesundheits- und Belastungszustand. Bei sich abzeichnenden Krisen und wachsenden Herausforderungen erhalten die Betroffenen rechtzeitig professionelle und bedarfsgerechte Hilfestellungen. Zusätzlich können sich Angehörige via App über regionale Pflege- und Unterstützungsangebote informieren.
Ob das App-gestützte Angebot geeignet ist, Belastungen der Angehörigen zu verringern und die häusliche Versorgungssituation zu stabilisieren, untersuchen die Projektbeteiligten in einer Studie mit rund 540 Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen. Darüber hinaus beobachtet das Projektteam, wie gut die Umsetzung der neuen Versorgungsform gelingt und wie sie sich auf die Versorgungskosten auswirkt. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 5,5 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall kann die häusliche Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen verbessert und damit insgesamt länger aufrechterhalten werden – ein Zugewinn für Betroffene und angesichts der anhaltenden Personalengpässe zugleich eine Entlastung für das Gesundheitssystem und die Pflege.
Konsortialpartner
AGAPLESION ELISABETHENSTIFT gGmbH, AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen, Gemeinnützige Gesellschaft für Psychiatrie Reutlingen mbH, Georg-August-Universität Göttingen, IKK gesund plus, Karlsruher Institut für Technologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universität zu Köln, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universitätsmedizin Greifswald, Universitätsmedizin Rostock
Themenfeld: Neue Versorgungsformen zur Stärkung und Entlastung pflegender An- und Zugehöriger
Bundesländer: Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 07/2025 – 12/2028
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01NVF24315
Kontakt
Dr. Dr. Bernhard Michalowsky
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.
Ellernholzstraße 1-2
17489 Greifswald
+49 3834 868530
bernhard.michalowsky@dzne.de