Op-US Opioidhaltige Analgetika – Untersuchung zu Entwicklungstrends in der Versorgung bei nicht-tumorbedingten Schmerzen

Projektbeschreibung

Im Rahmen einer Krebserkrankung werden oft starke Schmerzmittel, sogenannte opioidhaltige Analgetika eingesetzt. Tatsächlich erhalten auch andere Patientinnen und Patienten, die keine Krebserkrankung, aber starke Schmerzen haben, diese Medikamente. Insbesondere in der Langzeittherapie besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Nebenwirkungen, zu denen auch Missbrauch, Fehlgebrauch und Abhängigkeit gehören. Daher ist die Verordnung von opioidhaltigen Analgetika in Deutschland reglementiert; sie werden nur dann eingesetzt, wenn andere Wirkstoffe zur Schmerzbekämpfung nicht mehr ausreichen. In der Vergangenheit wurden opioidhaltige Analgetika eher zurückhaltend verordnet, inzwischen jedoch ist eine Zunahme zu beobachten. Unklar ist, ob eine Über- und/oder Fehlversorgung vorliegt.

Das Projekt Op-US soll die Versorgungssituation untersuchen, um das Risiko für Missbrauch und Abhängigkeitserkrankungen zu minimieren und die Patientensicherheit zu erhöhen.

Das Projekt sieht eine Analyse von Routinedaten der Krankenkassen sowie die Befragung von Patienten und Leistungserbringern vor. Dabei stehen insbesondere die Häufigkeit und Art der Fehlversorgung, Unterschiede bezüglich der Patientencharakteristika, Missbrauch und Abhängigkeitserkrankungen im Fokus. Es erfolgt ebenfalls eine Betrachtung der patientenseitigen und versorgungsstrukturellen Faktoren, welche die Durchführung einer Langzeittherapie mit opioidhaltigen Analgetika beeinflussen. Für die Befragung werden ca. 2.200 erwachsene Versicherte ausgewählt, die eine Langzeittherapie mit opioidhaltigen Analgetika erhalten sowie ca. 1.800 Haus- und Fachärzte sowie Schmerztherapeuten.

Das Projekt wird für 40 Monate mit insgesamt ca. 670.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall zeigt es Möglichkeiten für eine leitliniengerechte Versorgung auf und schafft zugleich eine solide Wissensbasis. Dies würde dazu beitragen, die Versorgung mit opioidhaltigen Analgetika insgesamt zu verbessern.

Konsortialpartner

Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland-BVSD e. V.; DAK-Gesundheit

Themenfeld: Themenoffen

Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen

Status: Abschlussbericht wird erstellt

Kontakt

Prof. Dr. Jürgen Wasem
Universität Duisburg-Essen
Lehrstuhl für Medizinmanagement
Thea-Leymann-Straße 9
45127 Essen
+49 2011 834072
juergen.wasem@medman.uni-due.de