BlenCon – Blended Consultation – Berufsgruppenübergreifende und telemedizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern mit kardiologischen Erkrankungen

Projektbeschreibung

In Deutschland waren Ende 2021 etwa fünf Millionen Menschen pflegebedürftig, rund 16 Prozent davon lebten vollstationär in Pflegeheimen. Zu den häufigsten Leiden der Pflegeheimbewohner gehören Herzkreislauferkrankungen. Die ärztliche Betreuung erfolgt zurzeit hauptsächlich über Hausärztinnen und Hausärzte, weil es in vielen Pflegeheimen zunehmend an einer angemessenen fachärztlichen Versorgung mangelt. Da sich dieses Defizit wahrscheinlich noch verschärfen wird, werden alternative Versorgungsformen wie die Telemedizin künftig unumgänglich sein.

Im Projekt BlenCon will ein Forschungsteam eine digitale Infrastruktur aufbauen, die eine intensive Zusammenarbeit zwischen Hausarztpraxis, Facharzt und Pflegepersonal ermöglicht und so die Versorgung der herzkreislaufkranken Pflegebedürftigen langfristig sicherstellt. Im Mittelpunkt stehen telemedizinische Visiten durch Fachärztinnen und Fachärzte, die vor Ort von einer speziell geschulten Pflegekraft unterstützt werden. Es wird zudem eine elektronische Fallakte der Pflegebedürftigen angelegt, in die die Pflegekraft regelmäßig die von ihr gemessenen wichtigsten Vitalparameter wie Puls, Blutdruck, Atemfrequenz oder Körpertemperatur einträgt, sodass zeitnah auf Veränderungen des Gesundheitszustandes reagiert werden kann.

Um eine optimale Versorgung zu entwickeln, prüft das Forschungsteam vor allem die Eignung der von der Pflegekraft nachgehaltenen Routinedaten, befragt Pflegebedürftige und Angehörige und nimmt gesundheitsökonomische Analysen vor. Mindestens 600 Pflegeheimbewohner in der Region Berlin werden in die Studie eingeschlossen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 6,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall wird die neue Versorgungsform dazu beitragen, die Zahl der Krankenhauseinweisung von Pflegeheimbewohnern deutlich zu senken. Außerdem sollen der bessere Gesundheitszustand der Pflegebedürftigen, die intensivere Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten und die Erweiterung der medizinischen Kompetenz der Pflegekräfte, zur Entlastung des Pflegepersonals im Arbeitsalltag beitragen.

Konsortialpartner

AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE gGmbH, Evangelisches Johannesstift Altenhilfe gGmbH, Kassenärztliche Vereinigung Berlin, KJK Health Care GmbH, MED Management GmbH, RENAFAN GmbH, Technische Universität München, Vivantes Forum für Senioren GmbH, Weibliche Wohlfahrt Berlin Gesellschaft mbH

Themenfeld: Interdisziplinäre oder sektorenübergreifende Versorgungsnetzwerke und -pfade

Bundesland: Berlin

Status: laufend

Kontakt

Hannes Böbinger
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Nina Schilder
Techniker Krankenkasse
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