Evaluation PNP-Vertrag – Vertragsevaluation der Fachgebiete Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Baden-Württemberg gem. § 73c SGB V

Projektbeschreibung

Psychische und neurologische Erkrankungen stellen eine Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen Angststörungen und depressive Erkrankungen. Eine der bedeutendsten neurologischen Erkrankungen ist die Multiple Sklerose. Diese Krankheiten sind für die Betroffenen oft verbunden mit hohem persönlichem Leid, Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit und der Lebensqualität. Insbesondere die unzureichende Vernetzung zwischen Fachärzten, Psychotherapeuten und Hausärzten sowie lange Wartezeiten auf einen Behandlungstermin stellen Probleme in der Versorgung dar.

Der Vertrag zur Versorgung in den Fachgebieten der Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie wurde zwischen der AOK Baden-Württemberg, der Bosch BKK, dem MEDIVERBUND sowie Facharzt- und Psychotherapeutenverbände geschlossen und setzt auf den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung auf. Im Mittelpunkt steht eine gemeinsam koordinierte, leitliniengerechte Behandlung, die auf einer frühzeitigen und spezifischen Diagnosestellung basiert. Hierdurch soll die Versorgung qualitativ verbessert werden.

Ziel des Projektes ist es, diesen Vertrag zu evaluieren. Hierzu wurde eine Kooperation mit ausgewiesenen Versorgungsforschern am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf geschlossen. Wichtige Fragen, die untersucht werden, sind beispielsweise: Kann durch die Teilnahme am Vertrag eine bessere Diagnostik erfolgen? Ist die Behandlung von Patienten im Rahmen des Vertrages effektiver als die Behandlung in der hausarztzentrierten Versorgung und der Regelversorgung? Können Kosten für stationäre Behandlungen und die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage reduziert werden? Darüber hinaus werden die behandelnden Ärzte und Psychotherapeuten befragt, um ihre Motivation zur Teilnahme, Zufriedenheit und die Zusammenarbeit zu bewerten. Das Projekt wird für zwei Jahre und vier Monate mit insgesamt ca. 719.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall können die Projektergebnisse dazu beitragen, den Vertrag weiterzuführen, weiterzuentwickeln und auf andere Bundesländer zu übertragen.

Konsortialpartner

Universitätsklinikum Hamburg‐Eppendorf

Themenfeld: Evaluation von Selektivverträgen

Sitz des Antragstellers: Baden-Württemberg

Laufzeit: 07/2017 – 06/2019

Status: beendet

Förderkennzeichen: 01VSF16001

Kontakt

Dr. Jeanette Jahed
AOK Baden-Württemberg / Integriertes Leistungsmanagement
Presselstraße 19
70191 Stuttgart
0049 711 2593-3211
Dr.Jeanette.Jahed@bw.aok.de